"Weder den Menschen in Deutschland noch den Geflüchteten ist mit einer Auslagerung der Asylverfahren in Drittstaaten geholfen. Migration und Flucht legen vielmehr offen, was in Deutschland verbesserungswürdig und lange ungelöst ist", unterstreicht Steffen Feldmann, Vorstand Finanzen und Internationales beim Deutschen Caritasverband. "Wohnraummangel, fehlende Kita-Plätze, Engpässe bei Bildung und Versorgung sind Indikatoren für Problemlagen, die es grundlegend zu beheben gilt, zum Wohle aller Menschen in Deutschland. Scheinlösungen rund um Asylfragen stärken lediglich menschenfeindliche Ausrichtungen und gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland und der EU."
Migration als Daueraufgabe begreifen
"Es ist an der Zeit, dass Migration und Flucht nach Deutschland als Normalität begriffen werden. Menschen verlassen auch weiterhin ihre Heimat, wenn die Umstände sie dazu zwingen", so Feldmann. Es handele sich dabei um eine Daueraufgabe und müsse auch so behandelt werden. Mit einer starken sozialen und ökonomischen Infrastruktur für alle Menschen in Deutschland ist Migration eine Chance.
Bezahlbarer Wohnraum, Kinderbetreuung und Bildung für alle
"Die Kraft von uns allen muss jetzt darauf gerichtet sein, die Rahmenbedingungen für unser aller Leben zu verbessern. Alle sollen bezahlbaren Wohnraum finden und die Kinder aller Menschen adäquat betreut werden und Zugang zu Bildung erhalten", unterstreicht Feldmann.
Demokratie stärken
Die Demokratie ist ein Appell an uns aus unserer eigenen Geschichte: "Die internationale Staatengemeinschaft hat nach den Schrecken und der Verzweiflung der verfolgten Menschen im zweiten Weltkrieg ein Versprechen gegeben: Nie wieder sollen flüchtende Menschen vor verschlossenen Türen stehen!" Dies ist aus Sicht des Deutschen Caritasverbandes mit den Überlegungen zur Externalisierung nicht vereinbar. "Jeder Mensch, der in Deutschland oder einem anderen Mitgliedstaat der EU ankommt, muss auch in Zukunft spüren können, dass seine Würde hier respektiert wird", so Feldmann.
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