Sei gut, Mensch!
Sehr geehrter Herr Pfarrer, lieber Mitbruder,
sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihrer Pfarrgemeinde,
wir brauchen nicht so fortzuleben, wie wir gestern gelebt haben. Machen wir uns von dieser Anschauung los, und tausend Möglichkeiten laden uns zu neuem Leben ein, so Christian Morgenstern.
Wie alle anderen auch sind wir von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Ich bin sehr dankbar, dass unsere Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe bisher von schlimmen Infektionsereignissen verschont worden sind. Das gleiche gilt für unsere Sozialstationen und für unsere Caritas-Beratungsstellen, für unsere Tafelläden und für unsere Tagesstätten. Wir trauern mit denen, die Opfer zu beklagen haben. Wir hoffen und beten, dass die Angelegenheit für alle weltweit ein gutes Ende finden wird.
Und dann? Machen wir einfach so weiter wie vor der Corona-Krise? Ich hoffe nein und fürchte ja. Meine Hoffnung ist, dass wir alle klüger geworden sind, dass wir wieder die wichtigen von den unwichtigen Dingen unterscheiden werden. Ich fürchte allerdings, dass viele Menschen, sobald die Wege frei sind, in ihr altes Leben, in ihre alten Gewohnheiten zurückfallen. Ungleich schlimmer bleibt die Situation der Klientinnen und Klienten unserer Caritasdienste, -stellen und -einrichtungen. Armut, Krankheit, Verzweiflung und Einsamkeit zeigen sich auch dort jeden Tag aufs Neue. Wir tun, was wir können, um die ärgste Not zu lindern, um Vertrauen, Zuversicht, Hoffnung zu wecken. Ich bin davon überzeugt, dass wir alle systemrelevant sind und ganz besonders unsere Klientinnen und Klienten. Zeigen sie doch alle die Fehler im System, und das nicht erst seit Corona.
Wir brauchen Sie: Helfen Sie uns, unterstützen Sie uns, indem Sie die Caritas-Herbstsammlung in Ihrer Pfarrei durchführen. Sie wissen ja: ein Drittel des Sammlungserlöses bleibt in der Pfarrei, die anderen zwei Drittel gehen zu gleichen Teilen an den zuständigen Kreis- / Stadtcaritasverband und den Diözesanverband. Aus gegebenem Anlass weise ich darauf hin, dass es neben der klassischen Haussammlung auch die Möglichkeit gibt, unsere Spendenbriefe und die neuen Spendentüten in die Briefkästen der Haushalte Ihrer Gemeinde und Pfarrei zu werfen.
So bitte ich alle Pfarrgemeinden und Christen und alle Bürgerinnen und Bürger, die Caritassammlung zu unterstützen.
Ich danke Ihnen.
Mit freundlichen Grüßen
Domkapitular Dr. Andreas Magg
Diözesan-Caritasdirektor